Stegreif-Entwurf
Wanderausstellung
Bauwende
Sachsen
Im Büro für gute Maßnahmen in Dresden trafen sich Mitglieder des Teams für Zirkuläres Bauen und Bauzirkel Leipzig Mitte Februar 2024, um gemeinsam einen Stegreif-Entwurf auszuarbeiten für den Bau der Wanderausstellung der Bauwende Sachsen.
Erster Tagesordnungspunkt war eine kurze Präsentation über unser Vorhaben der Wanderausstellung mit Referenzen und einer Übersicht der gesammelten Materialien und Baustoffe, die wir von verschiedensten Adressen weiterwenden dürfen und zur Verfügung haben.
Eine Auswahl an Proben der zur Verfügung stehenden Materialien war an dem Tag auch vor Ort dabei. Damit konnte im ersten Block ausprobiert und am Material geforscht werden. Anstatt in Gruppen wurden lieber direkt in großer Runde gemeinsam Visionen gesponnen und erste Ideen getestet.
Das Grundkonzept stand noch vor dem Mittagessen - ein Baukastensystem aus 3 Komponenten: Eine Kiste als Basis/Sockel, Stäbe zur vertikalen Erschließung, die an Kisten befestigt sind und horizontale Träger, die Wände als Ausstellungsträger aufspannen und die Kisten verbinden.
Das Ausgangskonzept wurde von allen gemeinsam schrittweise entwickelt und in Skizzen festgehalten. Auf eine Kiste sollen dabei ca. 3 Wände à 80cm Breite entstehen. Diese können miteinander verbunden werden, aber auch als Einzelmodule funktionieren.
Nach dem Mittagessen galt es, das Konzept zu einem baubaren System, größtenteils aus den vorhandenen Materialien, zu konkretisieren. Auch die einzelnen Fügungen und Verbindungen mussten geklärt werden.
Die Kisten sollen verschiedene Funktionen haben können: zum einen Transportbox, während der Ausstellung jedoch als Bank, Getränkekiste, Blumenbeet oder auch Präsentationssockel nutzbar.
Als Innenmaß wurde 30×80cm auf 45cm Höhe festgelegt, so sind sie gut tragbar und können 2 Getränkekisten aufnehmen, und man kann im geschlossenen Zustand darauf sitzen. Sie werden aus einem Holzrahmen gebaut, der mit Doppelstegplatten ausgefacht wird, um die Wetterfestigkeit und Leichtigkeit zu erhalten. Die vertikalen Stäbe werden aus ca. 2–2,5cm starken Rundprofilen aus Metall bestehen. Auf diese werden die mit Loch versehenen, horizontalen Holzträger „aufgefädelt“, durch Manschetten oder Stifte durchs Metall gehalten, und sind so in alle Richtungen drehbar, ähnlich einem Zollstock! Ein Träger oben und ein Träger unten spannen so Felder auf, die entweder beplankt, bespannt oder anderweitig befüllt werden können – die Wände der Ausstellung. Außerdem soll als fester Bestandteil des Systems ein Tisch bzw. eine Bar mit auf die Stäbe gesteckt werden können. Als zusätzliches Ausrufezeichen können die Metallstäbe mit Buchstaben-Wimpeln besteckt werden, die das Wort B A U W E N D E formen, oder reduzierte Wortbestandteile wie B A U oder W E N D E bei kleinerem Aufbau.
Zum krönenden Abschluss wurde ein Mock-up einer Ausstellungswand in kleinerem Maßstab gebaut. An provisorischen Kisten befestigt und mit ersten Gurten bespannt, konnten die Gäste zum Apero in Empfang genommen werden und eine erste Vorstellung davon bekommen, was wir im März in großer Version umsetzen wollen.
Bei Getränken und Snacks konnte sich zum Abschluss ausgetauscht, informiert und diskutiert werden und der Tag fand in gemütlicher Atmosphäre seinen Ausklang.